Buchreihe Sardìnnia

Die Buchreihe SARDÌNNIA setzt sich zum Ziel, auf Werke deutscher und nicht-deutscher zeitgenössischer Forscher und Intellektueller aus allen wissenschaftlichen Disziplinen aufmerksam zu machen, die sich mit Sardinien befassen. Gerade in einem zusammenwachsenden Europa halten es die Herausgeber für wichtig, einen Einblick in den kulturellen Reichtum des Kontinents in seiner gesamten Vielfalt zu gewinnen. So möchte die Reihe SARDÌNNIA eine der ältesten und eigenständigsten romanischen Kulturen und Sprachen in ihren verschiedenen Facetten und aus verschiedenen Blickwinkeln den deutschsprachigen Lesern vorstellen sowie Diskussionen um unseren Umgang mit Regionalsprachen und -kulturen anregen.

Gründer und Herausgeber der Buchreihe SARDÌNNIA sind Giovanni Masala, Titus Gast, Markus Fritsche und Andreas Stieglitz in Zusammenarbeit mit dem Institut für Literaturwissenschaft (Romanische Literaturen II) und den Lektoraten für sardische Sprache und Kultur der Universitäten Stuttgart, Tübingen und München.

SARDÌNNIA ist eine private und ehrenamtliche Initiative der Herausgeber und wird weder von privaten noch von öffentlichen Institutionen gefördert.

Nachfolgend sind die ersten drei Bände der inzwischen stark angewachsenen Buchreihe kurz beschrieben.

Sardinien sardinnia1
Sardinien sardinnia2
Sardinien sardinnia3

BAND 1
Felix Karlinger: Studien zur Ethnomusikologie und Volksliteratur Sardiniens.

"Was im engen Sinn als sardische Musik gilt, kann in weiterem Sinne als Musik der westlichen Zivilisation, als Hauptquelle jenes Vermächtnisses gelten, das Jahrhunderte lang die europäische Musikgeschichte bestimmte [...] aus dessen Schoß alle großen und berühmten Komponisten unseres Kontinentes entsprangen - von Palestrina bis Verdi, von Orlando di Lasso bis Mozart, Beethoven, Wagner" (F. Karlinger). Der erste Teil des vorliegenden Bandes enthält fast alle Studien Karlingers zur Musikologie Sardiniens. Grundstock des Buches ist eine Reihe von Artikeln zur Märchenforschung, die der Münchener Musikologe, Romanist und Volkskundler meist in den Sechziger- und Siebzigerjahren verfasst hat. Ein Aufsatz über die Erzählsituation ergänzt den zentralen Teil des Buches. Abgerundet wird es durch Aufsätze zum sardischen Drama des 18. Jahrhunderts, zur Volkskunde, sowie mit einem Rückblick auf seine sardischen Feldforschungen.

BAND 2
Max Leopold Wagner: Reisebilder aus Sardinien.

Dank des mit 4.000 Mark dotierten Döllinger-Stipendiums der Universität München hielt sich Max Leopold Wagner in den Jahren 1904, 1905 und 1906 auf Sardinien auf. Wichtige und eindrucksvolle Reisebilder über die Insel und deren Kultur entstanden im Anschluss daran. Sie erschienen in den Jahren 1907 und 1908 in der Braunschweiger Zeitschrift Globus und gehören ohne Zweifel zu den wirkungsvollsten Reiseberichten, die über die Mittelmeerinsel je geschrieben wurden. Diesen folgte ein weiterer Beitrag, Die Barbagia in Sardinien, den er einige Jahre später in der Zeitschrift Deutsche Rundschau für Geographie veröffentlichte. "Es handelt sich um eine Reihe von Artikeln, die Wagner auf Grund ihres nicht fachmännischen Charakters in seinen folgenden Arbeiten selten zitierte. Deshalb sind sie wenig bekannt. Sie stellen aber in seinem Werdegang die vielleicht interessanteste Quelle dar, um seine Einstellung in Bezug auf die großen Probleme des damaligen Sardiniens zu rekonstruieren und um gewisse darauf folgende Entwicklungs-prozesse seiner sardischen Studien zu verstehen" (Giulio Paulis).

BAND 3
Felix Karlinger: Das sardische Volkslied.

In seinem einleitenden Vorwort sieht Karlinger das Hauptziel seiner Arbeit "darin, nachzuweisen, dass das sardische Volkslied so viele Eigentümlichkeiten besitzt, dass man ihm den Status der Selbständigkeit ebenso zubilligen muss wie dem spanischen, dem katalanischen oder dem portugiesischen Volkslied, die man auch nicht als Musikdialekte einer iberischen Sammelform bezeichnen darf" (F. Karlinger). Das sardische Volkslied ist eine überarbeitete Fassung der gleichnamigen Habilitations-schrift Felix Karlingers, die er 1954 vorlegte. Sie ist in drei Hauptteile gegliedert (Leben und Lied, Landschaft und Lied sowie Die Instrumente), die mit musikalischen Notierungen ergänzt und bereichert werden. Das Verzeichnis der in Sardinien 1955 aufgenommenen Musikstücke, die leider für immer verschollen sind, beschließt die Arbeit eines der größten Meister der europäischen Feldforschung des 20. Jahrhunderts.